Buchdecke

Buchdecke
Buch|de|cke 〈f. 19〉 = Buchdeckel

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Buch|de|cke, die:
Teil des Einbandes, der den Buchblock umschließt.

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Buchdecke,
 
Bucheinband, der Teil des Buches, der den Buchblock umgibt, schützt und verziert, erste Informationen über den Inhalt liefert und wesentlich den ästhetischen Gesamteindruck des Buches beeinflusst. Die Buchdecke ist in der Regel ein fester Einband aus mehreren Zuschnittteilen. Für die Herstellung der in der industriellen Buchbinderei vorwiegend zum Einsatz kommenden Buchdecke werden zwei Buchdeckel und eine Rückeneinlage aus Pappe beziehungsweise Karton durch Bezugsmaterial (ein- oder mehrteilig) verbunden. Als Bezugsmaterialien kommen häufig Gewebe, Papier und Faservliese zur Anwendung, für besonders wertvolle Ausgaben auch Leder und Pergament. In Abhängigkeit von der Anzahl der Bezugsteile werden Halbbanddecken (sechs Teile) und Ganzbanddecken (vier Teile) unterschieden. Ganzbände erhalten einen einteiligen Bezugsstoff; bei Halbbänden wird der Rücken mit einem stabileren Material bezogen als die Deckel. Die genaue Bezeichnung der Buchdecke richtet sich nach dem Bezugsmaterial (z. B. Ganzgewebe-, Halblederband). Daneben existieren einteilige Buchdecken, vorwiegend aus Kunststoffen, die im Hochfrequenzschweißverfahren gefertigt werden. Die Buchdecken können auch verziert werden, wobei das Heißfolienprägen vorrangige Bedeutung hat.
 
Geschichtliches:
 
Im Mittelalter bestand die Buchdecke aus Pergament oder aus mit Leder überzogenen Holzdeckeln. Die Ledereinbände wurden mit Lederschnitt oder durch Prägen mit einfachen Stempeln verziert, seit etwa 1450 auch durch Rollen- oder Plattenstempel mit bildlichen Darstellungen. Die liturgischen Bücher des Mittelalters erhielten häufig Prachteinbände aus Edelmetall, die mit Treib- und Schmelzarbeiten, Edelsteinen, Perlen und geschnitzten Elfenbeinplatten geschmückt waren. In der Renaissance wurde die Pappe anstelle der schweren Holzdeckel üblich. Unter orientalischem Einfluss entstanden kostbare Ledereinbände mit goldgepressten Ornamenten. Durch die Jahrhunderte blieb Frankreich führend in der Einbandkunst (J. Grolier de Servières, Florimond Badier, Brüder Bozérian u. a.). Gegen Ende des 19. Jahrhunderts erfuhr die Buchkunst eine Neubelebung. In Deutschland schlossen sich 1912 die Kunstbuchbinder im Jakob-Krause-Bund zusammen.
 
 
H. Helwig: Hb. der Einbandkunde, 2 Bde. u. Register-Bd. (1953-55);
 H. Helwig: Das dt. Buchbinderhandwerk, 2 Bde. (1962-65);
 I. Schunke: Einf. in die Einbandbestimmung (Dresden 21978).

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Buch|de|cke, die: Teil des Einbandes, der den Buchblock umschließt.

Universal-Lexikon. 2012.

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